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Heinrich, Karen. "Kostümwechsel: Weibliche Rollendarstellungen im Cosplay." Japanische Populärkultur und Gender. Ein Studienbuch. Eds. Michiko Mae, Elisabeth Scherer and Katharina Hülsmann. Geschlecht und Gesellschaft. Wiesbaden: Springer VS, 2016. 237–72. 
Added by: joachim (12/8/17, 6:00 PM)   Last edited by: joachim (2/24/20, 4:30 PM)
Resource type: Book Chapter
Language: de: Deutsch
DOI: 10.1007/978-3-658-10063-6_10
BibTeX citation key: Heinrich2016
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Categories: General
Keywords: Cosplay, Fandom, Gender, Japan, Manga
Creators: Heinrich, Hülsmann, Mae, Scherer
Publisher: Springer VS (Wiesbaden)
Collection: Japanische Populärkultur und Gender. Ein Studienbuch
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Abstract
Die Fanpraxis Cosplay (kurz für costume play) hat im Zuge der globalen Verbreitung japanischer Populärkultur auch Eingang in die deutsche und amerikanische Jugendkultur gefunden. Beim Cosplay verkleiden sich vor allem weibliche Fans als fiktive Figuren aus populären Texten wie z. B. Anime, Manga/ Comics und Videospielen. Im Fandom beliebte Serien wie »Sailor Moon« oder »Kill la Kill« liefern die Rollenbilder für die Kostümpraxis. Sie stellen jugendliche Heldinnen vor, die sich durch Uniformen und Accessoires in mächtige Kämpferinnen verwandeln.
Im Prozess der Kostümherstellung werden die Fans selbst kreativ und bringen eigene Gestaltungsideen ein. Bei der Rollenauswahl setzen sie sich intensiv mit populären Figuren auseinander; diese können die Funktion von Vorbildern haben oder unterschiedliche Aspekte der eigenen Persönlichkeit spiegeln. Das ›Posing‹ im Kostüm ist jedoch seltener eine Form von Rollenspiel, vielmehr dient es den Cosplayern als Ausdrucksmittel. Betont weibliche, starke Frauenrollen erlauben ihnen zum Beispiel, sich selbst als attraktiv und handlungsmächtig zu erleben und ein neues Körpergefühl zu entwickeln.
Cosplayerinnen inszenieren sich auch für den imaginierten männlichen Blick und müssen sich dabei mit dem Sexismus der Vorlage und des Publikums auseinandersetzen. Die populären Texte bieten konservative und progressive Rollenbilder, und freizügige Kostüme fordern den ganzen Körpereinsatz der Cosplayer. Fan-Conventions sollen einen geschützten Raum bieten, in dem die Inszenierungen der Cosplayer unmittelbar folgenlos bleiben und zum positiven Erlebnis der Fan-Community beitragen. Dies gelingt, wenn Cosplayer als Fan Artists akzeptiert werden, die außer ihrem Körper – dem Medium der Fanpraxis – auch die eigene Kunstfertigkeit demonstrieren und das Fandom nach außen repräsentieren.
  
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