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Siebert, Jan. Flexible Figuren: Medienreflexive Komik im Zeichentrickfilm. Kulturen des Komischen. Bielefeld: Aisthesis, 2005. 
Added by: joachim (2/3/10, 12:28 AM)   
Resource type: Book
Language: de: Deutsch
ID no. (ISBN etc.): 3-89528-503-X
BibTeX citation key: Siebert2005
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Categories: General
Keywords: Animation, Intermediality, Metaisierung, Randformen des Comics
Creators: Siebert
Publisher: Aisthesis (Bielefeld)
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Abstract
Für die komischen Erzählungen des Zeichentrickfilms wurden schon immer Welten geschaffen, in denen die physikalischen Gesetzmäßigkeiten und Wahrnehmungsformen der Realität sehr flexibel ausgelegt werden. Dies zeigt sich nicht nur in einer großen Strapazierfähigkeit der Trickguren, sondern auch in einer Vielzahl komischer Brüche, die bei der Überschreitung von Mediengrenzen und durch filmische Illusionen entstehen.
Diese Verfahren werden anhand geeigneter Beispiele als Sonderformen komischer Transgression beschrieben und sind in einer Typologie einerseits selbstreflexiver und andererseits intermedialer Komik näher spezifiziert. Beide Komikprinzipien lassen sich auf die produktive Kollision differenter Wahrnehmungsebenen zurückführen, die auch die Theorien der komischen Inkongruenz zugrunde legen: Die (eigene oder fremde) mediale Seite schreibt sich in die Form des Films ein und wirkt so als zweites, extradiegetisches Element, das mit dem Erzählfluss kollidiert. Damit werden genau diejenigen komischen Verfahren herausgehoben, die aufgrund ihrer speziellen Kongfiuration vorwiegend oder ausschließlich den am Tisch oder im Computer gezeichneten Film-Bildern zur Verfügung stehen.
Untersuchungsgegenstand sind zum einen aktuelle Beispiele der letzten Jahre (z.B. South Park, The Simpsons, Shrek), die einen hohen Grad an metatextuellen Bezügen aufweisen. Es werden zum anderen aber auch Sequenzen aus historischen Filmen der Warner Brothers-Studios (z.B. Duck amuck) und aus anderen frühen Zeichentrickfilmen analysiert, in denen bereits Elemente filmischer Selbstbespiegelung zu erkennen sind (z.B. Out of the inkwell, Felix the cat).

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
2. Phänomenologie des Zeichentrickfilms
2.1 Definitionen
2.2 Stand der Forschung
3. Komiktheorien
3.1 Definitionen
3.2 Überlegenheitstheorien
3.3 Entlastungstheorien
3.4 Inkongruenztheorien
3.4.1 Henri Bergson: Automatismen und Versteinerungen
3.4.2 Michail Bachtin: Karneval der Texte
3.4.3 Komik als Transgressionsmechanismus
4. Zur Geschichte der Konstruktion des Komischen im Zeichentrickfilm
4.1 Stand der Forschung
4.2 Früheste Formen
4.3 Die Rolle des Disney-Studios
4.4 Anarchische Cartoons als Erfolgsrezept der Nachkriegszeit
4.5 Neue Betätigungsfelder in Werbung und Fernsehen
4.6 Der Einfluss der Computeranimation seit den 1980er Jahren
4.7 Weitere Ausdifferenzierungen
4.8 Neueste Entwicklungen und Ausblick
5. Komische Inkongruenz zur Welt der physikalisch-biologischen Gesetze
5.1 Metamorphosen
5.2 Deformationen
5.2.1 Slapstick jenseits physikalischer Gesetzmäßigkeiten: Die Squash-and-stretch-Animation
5.2.2 Externalisierung extremer Affektlagen
6. Komische Inkongruenz zu den Gesetzen des filmischen Realismus: Selbstreflexive Komikverfahren im Zeichentrickfilm
6.1 Theorien der Selbstreflexivität: Zum Stand der Forschung
6.2 Typologisierungsversuche
6.3 Film und Ästhetik – Film und Kunstwerk
6.4 Film und Wahrnehmung
6.5 Film als Gegenstand und (Industrie-)Produkt
6.5.1 Blicke in die Kamera
6.5.2 Der Film als materiales Produkt
6.5.3 Der Film als Industrieprodukt
6.6 Film und seine Rezeption – Film und Kino
6.6.1 Bündnisse mit den Zuschauern
6.6.2 Schattenspiele
6.6.3 Hilfestellungen jenseits der Erzählung
6.7 Film und Fernsehen / Neue Medien
6.7.1 Temporäre Filmenden
6.7.2 Zeichentrick-Soaps: Gleichbleibendes Personal garantiert
6.7.3 Similarität und Differenz: Verkleidung im Zeichentrickfilm
6.7.4 Spuren des Fernsehens im Zeichentrickfilm
7. Komische Inkongruenz zwischen Medien: Intermediale Komikverfahren im Zeichentrickfilm
7.1 Theorien der Intermedialität: Zum Stand der Forschung
7.2 Das Formzitat nach Böhn
7.3 Zeichentrickfilm und Realfilm
7.3.1 Gemeinsame Ursprünge
7.3.2 Spezialeffekte und künstliche Kulissen als Bindeglied zwischen Trick- und Realfilm
7.3.3 Spuren des Realfilms im gezeichneten Film
7.3.4 Computergenerierte Effekte im Zeichentrickfilm
7.3.5 Paradoxe ›Outtakes‹ im Trickfilm
7.3.6 ›Rückwirkende‹ Eingriffe
7.3.7 Zitate und zitatähnliche Anspielungen
7.3.8 Musikalische und verbale Zitate
7.3.9 Dreidimensionalität vs. Zweidimensionalität
7.4 Zeichentrickfilm und Comic
7.4.1 Einheitliches Äußeres
7.4.2 Distinktive Merkmale des Comics
7.4.3 Geräusche im Comic, Sprechblasen im Zeichentrickfilm
7.4.4 Lautmalereien
7.4.5 Eintönige Farben
8. Anstelle eines Fazits: Ein paradigmatischer Fall medienreflexiver Komik
Danksagung
Bibliographie
Added by: joachim  
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