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Resource type: Book Chapter Language: de: Deutsch BibTeX citation key: Pawlak2020 Email resource to friend View all bibliographic details |
Categories: General Keywords: "300", Adaptation, Classical antiquity, Film adaptation, Intermediality, Miller. Frank, USA, Violence Creators: Nieser, Pawlak Publisher: Transcript (Bielefeld) Collection: Die Dechiffrierung von Helden. Aspekte einer Semiotik des Heroischen vom Mittelalter bis zur Gegenwart |
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Abstract |
Anna Pawlak arbeitet in intermedialer Perspektive auf den spartanischen Helden Leonidas eine produktive Dynamik zwischen Tendenzen des Vereindeutigens und Bestrebungen der Ambiguisierung heraus. Am Beispiel von Frank Millers ›300‹ (1998) fragt sie danach, wie die Gattung der Graphic Novel mittels künstlerischer Verfahren das epistemische Potential des wirkmächtigen, jahrhundertelang tradierten Leonidas-Mythos auslotet. Leonidas, der bis heute Vorbildfunktion für die modernen Superhelden bildkünstlerischer Medien des 20. und 21. Jahrhunderts hat, ist Träger eines ambivalenten Heldentums. Zum einen sei er Sinnbild der Kriegerehre und eines patriotischen Opfertods, zum anderen sei er in seiner Unmenschlichkeit und seinem destruktiven Streben nach einem ruhmreichen Tod Antiheld. Diese Ambivalenz konstituiere Frank Miller visuell mittels einer Ästhetik von Selbst- und Fremdgewalt. Pawlak demonstriert, wie die Ambiguität der Graphic Novel in der Filmversion von Zack Snyder (2007) »fast vollständig nivelliert und die moralische Unschärfe der Figuren durch klare Konturen ersetzt« (S. 207) werde. Die Gewalt gerate im Film zum Selbstzweck und löse das Heroische aus seiner ambigen Tradition heraus.
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