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Wilde, Lukas R. A. Der Witz der Relationen: Komische Inkongruenz und diagrammatisches Schlussfolgern im Webcomic XKCD. Stuttgart: ibidem, 2012. 
Added by: joachim (02/11/2012, 00:40)   
Resource type: Book
Language: de: Deutsch
ID no. (ISBN etc.): 3838204069
BibTeX citation key: Wilde2012a
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Categories: General
Keywords: "XKCD", Goodman. Nelson S., Humor, Munroe. Randall, Peirce. Charles S., USA, Webcomics
Creators: Wilde
Publisher: ibidem (Stuttgart)
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Abstract
Randall Munroes www.XKCD.com ist derzeit eine der erfolgreichsten Webcomic‐Serien weltweit. Das erstaunt insofern, als die graphische Gestaltung zumeist auf ein Minimum an Strichmännchen reduziert ist und der Humor oft aus mathematisch‐naturwissenschaftlichen Insider‐Gags besteht. Ein häufig wiederkehrendes Element bilden dabei auch komische Diagramme, absurde Infografiken oder selbstreferenzielle Graphen. Obgleich derzeit eine regelrechte Inflation der Grafik in allen Gesellschaftsbereichen zu beobachten ist, scheint zumeist Einigkeit darüber zu bestehen, dass es sich dabei für gewöhnlich um keine sonderlich lustige Angelegenheit zu handeln scheint.
Worin besteht also der besondere, überaus populäre Humor von XKCD, wenn Munroe hier Erkenntnisvermittlung mit den Mitteln des Comics aufs Korn nimmt – und was lässt sich dabei umgekehrt über die Plausibilität und Anwendbarkeit so manch anderer, genuin ›dummer‹ Grafik lernen? Lukas Wilde untersucht unter Bezugnahme auf Uwe Wirths »Grenzphänomene des Verstehens« zunächst Optionen der Hypothesenbildung, vor allem von Abduktion und Witz, um diese auf Peirces prozessuale Erkenntnislogik abzubilden. Das Erkennen qua assoziativer Entdeckung von Ähnlichkeiten wird dazu in Goodmans Symboltheorie überführt und im Konzept des mappings wieder auf pragmatische Anschließbarkeiten und Handlungsaktualisierungen symbolischer Systeme hin befragt. Die kulturwissenschaftliche Relevanz des Humors liegt dabei – exemplarisch anhand von XKCD – in der Wechselwirkung zwischen dem Verstehen komischer Phänomene und dem Komischwerden des Verstehensprozesses selbst.
Mit der ›komischen Infografik‹ erschließt die Untersuchung nicht nur einen originellen und hochaktuellen Gegenstandsbereich, sondern bietet auch einen einsteigerfreundlichen Überblick über den gegenwärtigen Stand der Diagramm‐Forschung – mit einem Fokus auf semiotischen und erkenntnistheoretischen Perspektiven. Der Ansatz zu einer Humortheorie des Diagrammatischen richtet sich an Bildwissenschaftler, die hier auch die Grenzen zur impliziten Komik des Forschungsfeldes originell ausgelotet finden.

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung (9)

1.1. Vom Gegenstand her gedacht: Das komische Diagramm (9)
1.2. Inkongruenz und mediale Konventionen (16)
1.3 Aufbau der Arbeit (20)

2. Inkongruenz zwischen Hypothesenbildung und Witz #1: Grenzphänomene des Verstehens (25)
2.1.  Hypothesenbildung, Erkenntnisentwicklung, abduktives Schließen (26)
2.1.1. Das unerwartete Phänomen (27)
2.1.2. Der Witz im Entdeckungskontext (31)
2.1.3. Ökonomieprinzip: Plausibilität, Überprüfbarkeit und Relevanz (35)
2.2.  ›Dummheit‹, Humor und Witz (38)
2.2.1. (Ungewollte) Komik und (inszenierter) Humor als ›Kippfiguren‹ (39)
2.2.2. Die komische Inkongruenz und deren witzige Überwindung (43)
2.2.3. Schlussfolgerungen: Komische Aufwandsdifferenz (47)

3. Diagramme und Diagrammatik: Eine Erarbeitung am Begriff der Ikonizität (53)
3.1. Ebenen der Ikonizität (54)
3.2. Optimale Ikonizität: Das Diagramm als Darstellungssystem 59
3.2.1. Image, diagram, metaphor (59)
3.2.2. Syntaktische Schemata der Repräsentation (68)
3.2.3. Schlussfolgerungen: Ikonizität #1 (72)
3.3. Operative Ikonizität: Diagrammatik als Verfahren (77)
3.3.1. Extrinsische und intrinsische Relationen (77)
3.3.2. Regularität und Konventionalität (82)
3.3.3. Schlussfolgerungen: Ikonizität #2 (85)

4. Inkongruenz zwischen Hypothesenbildung und Witz #2: Die Medienspezifik des diagram proper (89)
4.1. Das diagram proper als Medium (91)
4.1.1. Von der ›ikonischen Suggestion‹ zur medialen Formulierung (91)
4.1.2. Das Kreisdiagramm (105)
4.1.3. Das Achsendiagramm (112)
4.1.4. Schlussfolgerungen: Mediale Formulierung (117)
4.2. Der ›Evidenz-Effekt‹ des diagram proper (121)
4.2.1. Formen der Evidenz (121)
4.2.2. Operative Einschränkungen und free rides (124)
4.2.3. Schlussfolgerungen: Evidenz (131)
4.3. Die pragmatische Dimension des diagram proper (133)
4.3.1. Das Diagrammatische des Abduzierens (133)
4.3.2. Das Abduktive des Diagramms (137)
4.3.3. Schlussfolgerungen: Pragmatik (139)

5. Konklusionen: Das witzige Diagramm als Grenzphänomen des Verstehens (143)
5.1. XKCD und diagrammatisches Schlussfolgern (146)
5.2. Ausblick: Die wirrsten Grafiken der Welt (151)

Abbildungsverzeichnis (159)

Primärliteratur (161)

Sekundärliteratur (161)

Internetquellen (169)

 


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