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Wilde, Lukas R. A. "Was unterscheiden Comic-›Medien‹?." Closure 1 2014. Accessed 11 Nov. 2014. <http://www.closure.uni-kiel.de/closure1/wilde>. 
Added by: joachim (11/11/2014, 11:57)   
Resource type: Web Article
Language: de: Deutsch
Peer reviewed
BibTeX citation key: Wilde2014a
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Categories: General
Keywords: "City of Glass", Adaptation, Auster. Paul, Definition, Intermediality, Karasik. Paul, Literature, Luhmann. Niklas, Mazzucchelli. David, Media studies, USA
Creators: Wilde
Collection: Closure
Views: 11/854
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Abstract
Der Beitrag fragt nach einem spezifisch medienwissenschaftlichen Zugang zur Comicforschung, der zugleich Anschluss an verschiedenste, in aktuellen Publikationen diskutierte Fragen der Comic-Theorie schafft. Als bedeutungstragende Differenzen, die anhand von Scott McClouds ›Urszene‹ durchgespielt werden – eines gezeichneten Smileys mit der Beschriftung »what do you really see?« – werden drei Operationen beschrieben, die für den Comic konstitutiv sein könnten: Erstens die Differenzierung von Bildträger zu Bildobjekt, sowie daran wechselseitig anschließend – zweitens – die Unterscheidung einer Linie als Spur (etwa der Zeichenhand). Diese unterschiedlichen, und nicht abschließend gedachten basalen Formierungen dienen als Hintergrund, um – drittens – ein spezifisches Comic-Problem zu identifizieren, welches in dem von Stephan Packard als solchen titulierten ›Methodischen Zweifel‹ besteht: Der generellen Unentscheidbarkeit des Comic, hinter seinen abstrahierten Darstellungskonventionen eine als realistisch gedachte diegetische Welt zu konstituieren.
Da diese Logiken der Unterscheidung weder technisch-materiell, noch rein konventionell-diskursiv zu erfassen sind, möchte der Beitrag verschiedene Comic-›Medien‹ nach ihrem Unterschiedungsvermögen hinsichtlich spezifischer Sinngehalte differenzieren. In der (zunächst Niklas Luhmann entnommenen, dann aber in film- und medienphilosophischen Diskursen zu einer gewissen Eigenständigkeit gelangten) operationalen Aktualisierung von beobachteter ›Form‹ gegenüber einem zurücktretenden Horizont des ›medialen Substrats‹ wird so der Konstitutsionszusammenhang und das Erkenntnisinteresse der jeweiligen Vorannahmen sichtbar.
Diese Formen der Aufmerksamkeitsbindung werden selbst wiederum dort beobachtbar, wo der Comic entweder vermittels ästhetischer Re-Entry-Verfahren seine eigenen Konstitutionszusammenhänge reflektiert, oder aber, wo dem Comic in Sekundärliteratur bestimmte, als grundlegend erachtete Eigenschaften zugesprochen werden, anhand derer er gegenüber anderen Medien profiliert wird. Medienwissenschaftlich könnte Comicforschung in diesem Sinne dort werden, wo sie – mit Jürgen Fohrmann gesprochen – in eine ›Beobachtung 3. Ordnung‹ übergeht.
Added by: Lukas Wilde  Last edited by: joachim
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